Für viele Leser verdoppelt sich das Lesevergnügen, wenn sie nach dem Lesen eines interessanten Buches die Möglichkeit haben, sich mit anderen Lesern auszutauschen. Buchklubs und Literaturkreise liegen nach wie vor im Trend und bieten den Teilnehmern in der Diskussion die Möglichkeit, eigene, beim Lesen der Lektüre empfundene Gefühle und Ansichten darzulegen. Spannend und horizonterweiternd sind die Diskussionen vor allem dann, wenn nicht alle Teilnehmer der gleichen Meinung sind. Doch wie entsteht eine produktive Diskussion im Literaturkreis?

Vorbereitung

Die wichtigste Vorbereitung ist natürlich das bewusste Lesen der ausgewählten Lektüre.

Zur ergänzenden Diskussion ist es aber auch sinnvoll, sich eingehend mit Zusatzmaterial zu beschäftigen. Das kann zum Beispiel die Biografie des Autors sein oder auch Informationen zur Entstehung des Buches.

Diskussionsleiter

Alle Teilnehmer der Gruppe sollen die Möglichkeit haben, ihre Beiträge zu bringen, doch je nach Persönlichkeit der Personen ist das nicht immer einfach. Manch einer redet und kommt nicht auf den Punkt, während ein anderer gar nicht zu Wort kommt. Hier kann ein Diskussionsleiter eingreifen, der die Diskussion vor dem Abdriften bewahrt, das Gespräch strukturiert und sicherstellt, dass sich alle Personen am Gespräch beteiligen können. Der Diskussionsleiter kann ein Mitglied der Gruppe, aber auch ein externer Literatur- oder Diskussionsexperte sein.

Er beginnt die Diskussion und achtet darauf, dass sie nicht ins Stocken gerät. Am Ende des Treffens beendet er die Diskussion.

Faire Diskussion

Wie in jeder anderen Diskussionsgruppe hat auch im Literaturkreis der respektvolle Umgang miteinander höchste Priorität. Jedes Buch kann unterschiedlich interpretiert werden, es gibt keine richtigen oder falschen Meinungen. Jeder soll die Möglichkeit bekommen, seine Meinung auszudrücken, sich aber auch mit den Meinungen der anderen Teilnehmer auseinandersetzen.

Sollten wenige Teilnehmer die Diskussion dominieren, ist Fingerspitzengefühl des Diskussionsleiters gefragt. Ein guter Moderator kann dominante Teilnehmer geschickt einbremsen, aber auch ruhigere Personen zum Reden animieren.

Läuft die Diskussion doch häufiger aus dem Ruder, macht es Sinn, mit der Gruppe Diskussionsregeln festzulegen.