Es gibt philosophische Fragestellungen, die zeitlos sind und die wahrscheinlich die meisten Menschen schon einmal bewegt haben. Meistens charakterisieren sich diese Fragestellen dadurch, dass die Naturwissenschaften ihrem Wesen nach keine Antworten dazu formulieren können. Dazu zählen Fragen wie: „Was war vor dem Urknall?“ oder „Gibt es einen Gott?“

Was war vor dem Urknall?

Physiker können das nicht beantworten. Sie möchten es sogar nicht, da diese Frage in einem naturwissenschaftlichen Kontext keinen Sinn ergibt. Zum Zeitpunkt des Urknalls ist nicht nur der Raum, sondern auch die Zeit entstanden. Davor hat beides nicht existiert. Einen Zeitpunkt vor dem Urknall kann es also nicht geben. Zu überlegen, was vor dem Urknall stattgefunden hat, ist in etwa so, als würde man nach einer Sache suchen, die sich nördlich des Nordpols befindet. Interessanter ist in philosophischer Hinsicht, darüber zu sinnieren, wie Etwas aus Nichts entstehen konnte und warum das Universum so beschaffen ist wie es nun einmal ist. Auch die Physik hat hier Erklärungsansätze, speziell das anthropologische Prinzip und die Quantenmechanik. An dieser Stelle finden beide Fachdisziplinen zusammen.

Gibt es einen Gott?

Eine der meist und am wildesten diskutierten Fragen ist die Frage nach Gott. Ein Philosoph, der den Naturwissenschaften und der Logik zugewandt ist, wird gute Argumente dafür haben, weshalb ein Gott in einem Universum wie unserem obsolet ist. Schlussendlich kann man zwar gute Begründungen dafür finden, weshalb es viel wahrscheinlicher ist, dass es keinen Gott gibt, final beweisen kann man das aber nicht.

Beliebte philosophische Fragestellungen haben also alle etwas gemeinsam: Sie sind diskutierbar, aber sie sind niemals lösbar, weil sich die Antworten außerhalb unseres potentiellen Erkenntnishorizonts befinden. Das macht sie aber nicht weniger spannend, sondern im Gegenteil. Menschen waren schon immer besonders fasziniert vom Unergründbaren. Ganz besonders, wenn es darum geht, wer wir sind, woher wir kommen und wohin wir gehen werden.